Christopsomo- Griechisches Weihnachtsbrot 

Zutaten:

• 400 g Weizenmehl Type 550
• 100 g Vollkornmehl
• 15 g frische Hefe
• 20 g Rohrohrzucker
• 20 ml Olivenöl
• 280 ml Wasser
• ½ TL Mahelpi, siehe Tipp
• 1 TL grobes Meersalz
• 1 TL Anissamen
• ½ TL Zimtpulver
• 3 EL Orangensaft

Ausserdem:

• 1 ganze Walnuss
• Sesamsamen
• 1 TL Pflanzensirup (z.B. Agavendicksaft, Reissirup, Ahornsirup)
• 1 EL Wasser

Die Mehlsorten miteinander mischen, in die Mitte eine Mulde drücken und die Hefe hineinbröckeln. Den Zucker, sowie 3 EL warmes Wasser hinzufügen und alles für 15 Min. quellen lassen.

Die restlichen Zutaten hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten. Sollte euer Teig zu fest sein, etwas mehr Wasser hinzufügen. Mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und für 1 Std. an einem warmen Ort gehen lassen.

Den aufgegangenen Hefeteig einmal kurz durchkneten und ¼ davon abnehmen und beiseitestellen.

Eine runde Backform oder Tapsi (griechische Backform aus Edelstahl) mit Backpapier auslegen oder, wer auf das Papier verzichten möchte, gut mit Öl ausstreichen. 

Aus dem Teig eine grosse Kugel formen und in die Mitte der Backform legen. Aus dem beiseitegelegten kleinen Teig 2 Wülste formen und sie wie ein Kreuz auf die grosse Teigkugel legen. Mit einem Tuch abdecken und erneut für 15 Min. gehen lassen.

Den Pflanzensirup mit 1 EL Wasser vermischen und das aufgegangene Brot damit bestreichen. In die Mitte des Kreuzes eine ganze Walnuss drücken und alles grosszügig mit Sesamsamen bestreuen. Darauf achten, dass die Walnuss schön tief im Teig steckt, da sie sonst beim Backen nicht herausfällt.

Den Ofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen und das Brot für 45 Min. goldbraun backen.

Das fertige Brot aus der Backform heben und auf einem Gitter auskühlen lassen. Damit es einen schönen Glanz bekommt, kann es zusätzlich mit etwas Olivenöl eingepinselt werden.

Das Christopsomo kann zusammen mit einer Avgolemonosuppe oder einem Salat serviert werden. Es kann aber auch pur oder mit einem süssen Aufstrich gegessen werden.

Tipp von mir und der Diva:

Christopsomo bedeutet übersetzt soviel wie christliches Brot. In Griechenland wird es speziell an Weihachten gebacken und erinnert ein wenig an einen Hefezopf oder Brioche. Das Brot besitzt aber eine süss-herbe Note und kann daher auch zu deftigen Gerichten gegessen werden.

Die Zutatenliste variiert dabei sehr und wird auch dem eigenen Geschmack angepasst. Es gibt auch Versionen mit Nüssen und Rosinen im Teig, die dann aber eher an einen süssen Hefezopf erinnern. Viele verwenden auch Mastix oder Nelken im Teig. Ich selbst mag es aber am liebsten mit Machlepi, da ich den Geschmack besonders gern mag.

Für alle, die nicht wissen, wobei es sich um letzteres handelt:

Mahalep oder Machlepi, wie es in Griechenland genannt wird, ist ein Gewürz, das aus den Kernen der Felsenkirsche (Prunus Mahalep) gewonnen wird. Es findet überwiegend in der orientalischen und griechischen Küche Verwendung. Die zu Pulver gemahlenen Kerne haben eine leicht bittere Note (ein wenig wie Bittermandel) und werden daher bevorzugt für Süsspeisen und Backwaren benutzt.

Ihr bekommt in jedem türkischen oder orientalischen Lebensmittelgeschäft. Alternativ könnt ihr es aber auch online bestellen.

Doch wieder zurück zum Brot und was es noch Wissenswertes darüber zu berichten gibt.

Das Christopsomo wird traditionell immer von der Herrin des Hauses zubereitet, da sie so die Liebe mit hineingibt und gleichzeitig durch die Zubereitung den Familienzusammenhalt stärkt. Meine Tante knetet ihr Brot zum Beispiel besonders lange durch, da sie wohl sehr viel Liebe mit hineingeben möchte 😊. Ich persönlich knete es so gut wie gar nicht durch, was aber nicht daran liegt, dass mir meine Familie nicht am Herzen liegt, sondern eher daran, dass der Teig so nach dem Backen schöner wird. Durch kurzes Durchkneten bleibt er schön locker und wird nicht so kompakt.

Viele Frauen verzieren ihre Brote auch besonders kunstvoll, indem sie kleine Blätter und Blüten oder Tiere aus dem Teig formen und damit das Brot zusätzlich schmücken. Diese kleinen Kunstwerke sind so hübsch, dass man sich gar nicht traut, sie zu essen. Schaut euch dazu einmal ein paar Beispiele im Internet an. Einfach den Begriff Χριστόψωμο eingeben und schon bekommt ihr jede Menge hübsche Beispiele ausgespuckt.

Ob man das mit dem Hineinkneten der Gefühle und Wünsche nun glaubt oder nicht, ist einem natürlich selbst überlassen. Ich finde diese Tradition aber besonders schön, da man sich für seine Familie natürlich nur das Beste wünscht und das mit diesem Gericht besonders zum Ausdruck bringen kann😊.

Eine weitere Tradition ist auch, dass der Hausherr das Brot vor dem Verzehr mit einem Kreuz segnet und es dann in der Familie verteilt. Mein Onkel zum Beispiel, nimmt immer das Christopsomo, bricht es über seinem Kopf in 2 Hälften und verteilt es dann an die anwesenden Familienmitglieder. So hatte es wohl schon mein Opa gemacht und wird dementsprechend weitergeführt. Wie es in anderen Familien zelebriert wird, kann ich nicht sagen. Da wir selbst nicht sonderlich gläubig waren, wurde diese Art von Brauchtum in Deutschland auch nicht ausgiebig von meinem Vater zelebriert. Erst seit ich in Griechenland lebe, habe ich von dieser Tradition erfahren und sie miterlebt.

Mittlerweile machen sich aber auch in Griechenland viele Haushalte gar nicht mehr die Mühe das Brot selbst zu backen. Man kann es schon fertig im Supermarkt oder beim örtlichen Bäcker kaufen. Ich persönlich finde das ziemlich schade, da so ein Stück besondere Tradition und vielleicht auch Hintergrundwissen verloren geht.

Dieses Brot wird übrigens schon seit vielen Jahren in Griechenland gebacken und reicht weit bis in die Anfänge des Christentums zurück. Am wichtigsten dabei ist aber immer, dass ein Kreuz als Symbol für den christlichen Glauben auf dem Brot zu finden  ist.

Wenn ihr noch mehr griechische Rezepte sucht, so findet ihr eine grosse Auswahl in meinem aktuellen Kochbuch „Vegan in Griechenland“. Eine Leseprobe gibt es hier.

Wer noch weitere passende Ideen für ein griechisches Festtagsmenü sucht, sollte sich unbedingt diesen passenden Blogartikel auf meiner Seite dazu anschauen.