Oder: Die Suche nach meinem persönlichen „Heiligen Gral“!
Da ich schon als Kind ein richtiger Feta- Junkie war, liegt wohl an einem Teil meiner Gene, ist das schon eine Sache die mir ab und an fehlt: leckerer Feta!
Auch wenn ich selbst schon ziemlich gute Rezepte auf Mandelbasis oder Tofu hergestellt habe, so wie der Echte ist er immer noch nicht! Die Konsistenz ist nicht 100 % stimmig oder die typisch strenge Note fehlt. Das muss ich leider zugeben.
Griechenland ist nun mal die Geburtsstätte des Fetas, deswegen haben sich wohl ein paar Lebensmittelhersteller so ziemlich das Gleiche gedacht. Es ist also nicht verwunderlich, dass wir zur Zeit (freche Behauptung meinerseits), das grösste Angebot an veganen Fetaersatz zu bieten haben.
Ich habe es mir also zur Aufgabe gemacht, jeden veganen Feta der seinen Weg bei uns in die Läden findet zu testen, in der Hoffnung, dass ich endlich den perfekten Ersatz finde. Das hält mich allerdings nicht wirklich davon ab, weiter in meiner eigenen Küche zu experimentieren.
Ok, nun aber zu meiner Testaktion.
Vermutlich haben viele von euch ein ähnliches Verlangen nach gutem veganem Feta und viele ebenfalls dieses Jahr Urlaub in Griechenland machen werden, dachte ich mir eine Übersicht der Sorten und Hersteller wäre doch ganz nett. Wie sie geschmeckt haben, versuche ich natürlich auch zu beschreiben. Hier gilt allerdings meine ganz persönliche und subjektive Meinung, die natürlich durch meinen eigenen Geschmack beeinflusst ist.
Ach so, ich möchte hier auch nochmal betonen, dass diese Aktion nicht von irgendeiner Firma gesponsert wurde. Ich bekomme also weder Geld dafür, noch betreibe ich hier gezielte von Firmen beauftragte Produktwerbung.
Nun aber mal los. Auf meinem Teller landeten folgende Sorten:
Lefko Nistissimo von Viofast - gefunden bei AB, Sklavenitis
Feto von Taifun - gefunden im Bioladen Botanical/Patras
Lefko von Viofree - ebenfalls aus dem oben genannten Biomarkt
Vegan Nistissimo von Kolios - gefunden bei AB, My Market
Lefko Nistissimo von Evlogimeno - gefunden bei MyMarket
Ich muss an dieser Stelle dazu sagen, den Feta oder besser gesagt Lefko Nistissimo von Viofast und Vegan Nistissimo von Kolios, könnt ihr auch in vielen anderen griechischen Supermärkten bekommen z.B. Galaxias, Proton, MarketIn oder Kronos, sind nur einige davon, die ihn ebenfalls anbieten.
1) LefkoNistissimo - Viofast
war einer der ersten, die ich testen konnte und den es auch schon am längsten auf dem Markt gibt. Geschmacklich ist er ganz ok, doch es fehlt ihm diese typische Feta Note, die er eigentlich haben sollte. Nach dem Erhitzen wird diese aber deutlich stärker. Die Konsistenz ist eher fest als cremig also geeignet für Salate, da nichts auseinanderfällt. Zum Überbacken ist der Feta leider nur dann zu verwenden, wenn man ihn kurz in den Ofen schiebt (vorgebacknenes Baquette oder Crostinischeiben). Auf Pizza verflüssigt er sich leider ziemlich schnell und man sucht seinen Belag vergebens. Ich hatte ihn auch schon mal in einem Auflauf oder Spinatpita versenkt mit dem gleichen Ergebnis: Geschmack da, Käse weg!
Mein Fazit : Für Salate, kurzgebackenes oder im Sandwiches gut. Für alles andere eher nicht geeignet. Preislich liegt er bei ca.2€.
2) Lefko - Viofree
Da auch der Name fast der gleiche ist (Viofree ist ein Tochterprodukt der gleichen Firma) ist auch das Ergebnis leider ziemlich gleich ausgefallen. Geschmacklich gab es für mich fast keinen Unterschied und beim Erhitzen verhält er sich wie der von Viofast. Einziger Vorteil: er ist zusätzlich mit B12 angereichert.
Mein Fazit: Eigentlich genau wie beim oben aufgeführten. Preislich lag er bei 2,40 €.
3) Feto-Taifun
war für mich eigentlich eine der grössten Enttäuschungen. Leicht fermentierter Tofu mit etwas Salz, mehr nicht. Sorry, aber mit Feta hatte der gar nichts zu tun! Für jemand der nicht weiss wie Feta schmecken soll, vielleicht ganz nett aber für Kenner ein Reinfall. Muss ich nicht nochmal haben. Den bekommt man mit normalem Tofu der in Olivenöl, Zitrone, Salz und Kräutern eingelegt wird um einiges besser und günstiger hin.
Mein Fazit: Zu fad und weit von echtem Feta entfernt. Preislich lag er bei knapp 5 €.
3) Vegan Nistissimo von Kolios
Hier war ich ganz überrascht. Der vegane Feta wird in eine Salzlake aufbewahrt und je länger er nach dem Öffnen darin liegt, umso intensiver wird er. Gut geeignet für Pizza, Aufläufe oder Teigtaschen. Er gratiniert zwar nicht richtig aber verflüssigt sich auch nicht, so dass man später vergebens nach seinem Käse suchen muss. Auch bei meinen Omnivoren kam dieser Feta Ersatz am besten an. Von der Konsistenz her ist er allerdings etwas fester als der von Viofast und Viofree.
Mein Fazit: Geschmacklich also gut aber von der Struktur leider wieder zu fest. Preislich ist er leider der teuerste und lag bei über 7€. In der Fastenzeit bekommt man ihn aber auch schon für 5€.
4) Lefko Nistissimo – Evlogimeno
Hier kommen wir geschmacklich zu meinem Liebling. Er hat, wie ich finde eine schön strenge Note, die allen anderen Sorten gefehlt hat! Der Salzgehalt ist genau richtig und beim Überbacken verhält er sich wie der von Kolios. Wenn er noch cremig und leicht bröckelig wäre wie echter Feta, so wäre dieser mein klarer Testsieger.
Mein Fazit: Leider, wie alle anderen Fetasorten, ist auch er ziemlich fest in der Struktur. Geschmacklich aber einer der Besten. Preislich lag er unter 2€.
So, nun bin ich auch schon am Ende mit meinem Testbericht.
Eine Sache muss ich an dieser Stelle loswerden. Egal welchen veganen Feta ich getestet habe, sie waren alle von der Beschaffenheit fast gleich. Die zu feste, leicht gummige, künstliche Konsistenz hat leider zu sehr gestört! Auch meine Familie, die immer fröhlich mittestet, war aus diesem Grund nicht 100% zu überzeugen. Schade, dabei steckt in dem ein oder anderen geschmacklich das richtige Potenial für den perfekten Ersatz.
Mein Resümee aso: eine Mischung aus dem Kolios und Evlogimeno in Salzlake mit einer cremigeren, weicheren Konsistenz, wäre für mich ein würdiger Ersatz für echten Feta!
So ihr Lieben, das war also meine bescheidene Meinung zum Angebot der Feta Sorten. Ich hoffe es hilft euch ein wenig weiter. Geschmäcker sind natürlich wie immer verschieden und jeder hat andere Vorlieben. Also testet euch nach Möglichkeit einmal selbst durch das Sortiment. Vielleicht ist für euch ja bei der ein oder anderen Sorte, die Suche nach dem „Heiligen Fetagral“ damit beendet. Für mich wird sie leider noch weitergehen. Hoffentlich werde ich irgendwann fündig.
Bis dahin suche und teste ich einfach weiter.
Eure Hara (die Diva macht zum Glück Urlaub)
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