Nach 3 Tagen Dauerregen haben wir das schöne Wetter genutzt und einen Tagesausflug in unser Dorf gemacht. Ich habe lauter tolle Sachen abgestaubt und war endlich das erste mal „Agrio Chorta“ (wild oder Wiesenkräuter)sammeln. Da ich um ehrlich zu sein nicht so die riesen Ahnung von Wildkräutern habe war ich mehr als dankbar das eine liebe Tante von mir sich mit mir auf den Weg gemacht hat und mir alles erklärte. Die Wildkräuter zu sammeln ist gar nicht so einfach da irgendwie alles recht gleich aussieht, doch manche verraten sich durch den Geruch da sie ziemlich aromatisch duften oder ihren Geschmack(ja manchmal muss man halt testen). Als ich meine Tante fragte wie sie gelernt hat die Kräuter und Pflanzen zu unterscheiden meinte sie nur: meine Schwiegermutter sagte immer, schau dir an welche Pflanzen die Schafe essen dann bist du auf der sicheren Seite, das sie auch uns Menschen bekommen. Da ich leider nicht immer ein Schaf zur Hand habe :P und mir auch recht sicher bin das ein Schaf anders verdaut und einen etwas robusteren Magen hat als wir Menschen, musste ich wohl oder übel auf das Wissen der andern vertrauen und mit der Zeit lernen was essbar ist und was nicht.
Es war wirklich erstaunlich welche Schätze sich dort auf den Wiesen offenbarten. Wilder Fenchel, Wilde Zwiebeln, Rucola, eine Art Bohnekraut und auch wilder Feldsalat waren dabei. Verschiedene Sorten von Sauerampfer (Lapato) Löwenzahn sowie wilden Mohn(Paparouna) gab es ebenfalls. Das einzige was ich gut ohne Hilfe erkannt habe waren die Löwenzahnsorten(hahaha welch Leistung) die man übrigens recht lang kochen musste da er doch sehr bitter ist. Empfehlenswert ist es hier auf jeden fall das Kochwasser einmal zu wechseln. Doch anschliessend mit Olivenöl, Knoblauch, Zitronensaft, Salz und Pfeffer vermischt ist er wirklich eine kleine Gaumenfreude und das bittere tritt gut in den Hintergrund.
Aus den WildKräutern wurde eine leckere Agrio- Chorta Pita gemacht die dann nur mit kleingehackten, Zwiebeln, etwas Spinat, Petersilie, Olivenöl, Salz, Pfeffer vermischt wird und dann in Filoteig gebacken wird. Um übrigens die überschüssige Flüssigkeit im inneren zu binden, gibt man einfach eine Hand voll Rundkornreis mit zu der Mischung. Jede gute griechische Hausfrau macht Ihren Filoteig normalerweise selbst. Doch nach 1 ½ Std waschen und entsanden der Kräuter und des Löwenzahns war ich doch mehr als dankbar das ich noch ne Packung Filoteig im Kühlschrank hatte.
Der Rest der Ausbeute bestand dann noch aus 3 riesigen Kürbissen ( jeder hatte so um die 5-8 Kg), Granatäpfeln und 4 Kg selbstgepflückten XXL Oliven. Die Oliven werden, nach dem Anschnitt, für 12-14 Tage in Wasser eingelegt (das Wasser muss jeden Tag gewechselt werden) und dann in Gläsern mit Kräutern, Zitronenspalten, Orangenscheiben, Essig, Salz und Öl eingelegt. Das tollste an allem ist das wirklich alles 100% Bio war/ ist. Da weder die Bäume noch die Pflanzen gespritzt oder behandelt sind. Was will man also mehr ? Das sind Momente oder besser gesagt Tage an denen ich es sehr liebe hier zu wohnen und die Krise einfach mal seeeeehr weit weg rückt.
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